Alarmübung! Feuer im MarktTreff 04.09.2023
Um 19:11 Uhr gingen die Digitalen Meldeempfänger der Ortschaft Delve, zusätzlich heulten die Sirenen der Gemeinde Delve und Hollingstedt.
Einsatzstichwort: Feuer Y (Bedeutung: Feuer mit Eskalationsstufe, Menschenleben in Gefahr)
Einsatzort: Zum Sportplatz 1, 25788 Delve
Meldung: Gebäudebrand, Personen im Gebäude, Grundschule Delve
Sinn einer Alarm-Übung ist es, einen Einsatz unter realistischen Bedingungen durchzuführen. Aus diesem Grunde wurden letztendlich nur 3 Kameraden in die Übung eingeweiht, die diesen dann auch vorbereiteten und zum laufen brachten. Wir, das waren Dirk Tiessen, Sascha Hansen und Tobias Hellmold, machten es uns nicht einfach. Es musste im Vorwege einiges geplant werden.
Die Anmeldung und Beantragung der Alarmübung bei der Einsatzleitzentrale in Elmshorn wurde vorgenommen. Ein spezielles Rauchmittel (Imitator) mit Rauchkanone (ähnlich, wie dieser der in Discos verwendet wird) wurde organisiert. Mit dem DRK wurde Kontakt aufgenommen, zum Schminken von Personen (Opferdarstellung). Mit dem Bürgermeister und den Raumnutzern des MarktTreffs wurde Kontakt aufgenommen, uvm.
Einsatz:
Um 19:11 Uhr gingen dann die Digitalen Meldeempfänger und die Sirenen von Delve und Hollingstedt. Nach ca. 4 Minuten trafen die Fahrzeuge aus Delve ein, nach 6 Minuten das der Hollingstedter Wehr.
Beim Eintreffen des LF 8 konnten die Kameraden ein verrauchtes Foyer sehen. Der Gruppenführer ging um das Gebäude um die Lage zu erkunden. In dieser Zeit sollten sich die Kameraden hinter dem Fahrzeug aufstellen, um sich auf die Einsatzbefehle vorzubereiten. Auf der Anfahrt hatten sich bereits zwei von Ihnen mit Atemschutz ausgerüstet. Da zu diesem Zeitpunkt klar war, das es eine Übung war, brachten wir ein wenig Spannung in die Sache. Das erste Opfer kam mit einen Metalleinstich im Bauchraum zur Löschgruppe. Die Person war panisch und zerrte die Gruppe auseinander und schrie die Kameraden an, das noch 5 Kinder im Gebäude sind. Immer wieder zerrte er an der Kameraden, bevor er zusammen sackte und den Kameraden dann sagte das er ab jetzt bewusstlos ist neue Situation für die Delver Wehr. 3 Kameraden kümmerten sich um die Person, einer holte den Verbandskasten, allen war sofort klar das da noch mehr los ist. Als der Gruppenführer zurückkam, verschaffte er sich einen kurzen Überblick und alarmierte den Rettungsdienst über die Einsatzleitstelle. Da aber ein Rettungswagen "simuliert" mitalarmiert wurde, konnte die Person sofort an diesen übergeben werden.
Ab jetzt startete der Aufbau der Wasserversorgung für den Innenangriff zur Menschenrettung. Der Angriffstrupp und der Sicherungstrupp stehen bereit. Nach öffnen der Eingangstür ist klar, das Foyer ist heute länger als sonst. Sicht: keine 50cm! Kurze Schritte, kleiner Gang! Im hinteren Bereich ist eine Soundanlage die permanent Soundgeräusche von schlagenden Flammen und Gebälk mit einer Stärke von 90 dB von sich hören lässt. Das erschwert zudem den Funkverkehr. Ein durchkommen zu den einzelnen Personen ist schwierig aufgrund der Sicht und auch wegen der Geräusche, aber auch weil man das Gebäude kennt und denkt das man schon da ist, wo man noch nicht ist.
Da nicht klar ist wo die Personen sind, kann man nur Raum für Raum absuchen. Die erste Person aus der Sporthalle kann ziemlich schnell gefunden werden und aus dem Gebäude geleitet werden. Der Rückweg gestaltet sich aber fast genau so schwierig wie der Hinweg. Einziger Vorteil ist die Orientierung nach draußen durch den Schlauch. Außerhalb des Gebäudes wird an der Rauchgrenze die Person an Kameraden übergeben. Eine Atemschutzüberwachung ist eingerichtet die stetig den Druck der Atemschutzträger abfragt. Der Trupp geht ein weiteres mal in die Turnhalle, da sich dort noch eine Person befinden soll. In der Zwischenzeit wurde am Sportplatz durch das DRK ein Verletztensammelplatz eingerichtet, hier werden alle Verletzen den Rettungssanitätern übergeben und betreut. Auch Einsatzkräfte der Wehr aus Hollingstedt übernehmen die Betreuung.
Das TSF-W aus Delve und das LF aus Hollingstedt haben die Aufgabe der Brandbekämpfung von der Sportplatzseite bzw. von der Schulhofseite. Ein Standrohr wird gesetzt im Unterflurhydranten in der Straße "Vörwinn", um von dort mit zwei B-Druck Leitungen eine Tragkraftspritze in Höhe des Schulhofes zu speisen, die widerum den Verteiler im Schulhof speist. Ein weiterer Verteiler wird am unteren Ende des Sportplatzes gesetzt. Mit insgesamt 5 C-Rohren wird eine Abriegelung zum Nachbargebäude und eine Brandbekämpfung durchgeführt.
Bei der Anschließenden Manöver-Kritik werden nicht Fehler angerissen, sondern sich dafür ausgesprochen wo man etwas hätte besser machen können. Solche Übungen zeigen, wie wichtig es ist, etwas immer wieder zu üben.
Von einem Kameraden wird berichtet: "Ich wusste als ich im Gebäude war, es ist eine Übung. Aber als ich die Person mit Wunde sah, musste ich schlucken und an Übung war nicht mehr zu denken!"
Wir sagen Danke an alle Kameraden der Hollingstedter Wehr, dem Schminkteam des DRK Ortsverband Heide, den Jugendlichen die Opfer für uns spielten und allen beteiligten!
Eure Delver Wehr!
Text und Fotos
Tobias Hellmold